Zukunftsängste: Arbeit - oder: Wenn andere über deine Zukunft bestimmen

Seit Monaten schon habe ich nicht mehr wirklich viel für mich und meinen Körper getan - teils aus Arbeitsgründen, teils weil ich die Einstellung hatte wenn schon keine Zeit für Sport, dann hat der Rest auch keinen Sinn. Ich genieße also bewusst in den letzten noch verbleibenden Tage jede Nudeln, jedes Smartie und jede Schoko-Milch.

Natürlich hat auch bei mir das Abnehmen zurzeit wieder mit den neuen Vorsätzen fürs Jahr zu tun, aber noch viel bedeutender ist für mich, dass es von der Arbeit her auch einfach wieder klappen könnte. Könnte daher, weil ich mir eigentlich nie sicher sein kann, was sich die Chefs jetzt wieder tolles überlegt haben. Kurze Zeitreise, damit ihr meinen Kummer oder auch meine Freude versteht:

Nachdem ich meine Ausbildung zur Bürokauffrau abgeschlossen hatte, hatte ich riesen Glück, dass ich bei einer Tochterfirma übernommen wurde. Mein Chef war nach mir der noch mit jüngste aus dem Team und es war tatsächlich eine schöne und angenehme Familienatmosphäre: Man ging zusammen zur Mittagspause, man wurde in Entscheidungen eingebunden, Ideen wurden anerkannt und selbst wenn man von den fachlichen Prozessen (IT-Abteilung) als Assistentin nicht wirklich Ahnung hatte, so waren unsere freiwillig gegebenen Seminare der Sekretärinnen für neue Software oder neue Systeme an die anderen Kollegen immer heiß begehrt. Man wurde trotz des jungen Alters mit Dankbarkeit überschüttet und selbst mein Chef fragte mich einmal, welches Handy er denn seinem jüngsten Sohn zum Geburtstag schenken könnte. Man hatte einfach immer das Gefühl ein wichtiges Teil des gesamten zu sein und das war so sagenhaft. Nach 2 Jahren konnte mein Chef erwirken, dass mein befristeter Vertrag für weitere 2 Jahre verlängert werden konnte und er kümmerte sich darum, dass ich standortübergreifend und auch abteilungsübergreifend neue Aufgaben bekam und mir, sowie auch meiner noch jüngeren Kollegin einen Namen machte. Wir wussten alle neuesten Infos und waren immer zur Stelle. Umso schlimmer war es für mich dann im 4. Jahr gehen zu müssen. Seitdem gab es mehr Tiefen als Höhen, denn auch ich möchte endlich mal ankommen und nicht immer nur befristete Verträge haben und somit ab einem bestimmten Zeitpunkt wieder bangen müssen, wieder von vorn anfangen zu müssen, vllt wieder eine Probezeit ohne Urlaub. Das schafft man vielleicht eine zeitlang, aber irgendwann will man dann auch endlich was festes - ankommen eben.

Nachdem ich also bei meinem jetzigen Arbeitgeber im April diesen Jahres anfing, musste meine Kollegin 3 Monate später das Unternehmen verlassen. Ich war also völlig allein - in dem Büro, in der Branche, mit 2 Chefs - und habe mich riesig gefreut, als dann nach 4 Wochen eine neue Kollegin kam. Nun, nach weiteren 6 Monaten - ich habe meine Probezeit erfolgreich bestanden, sie auch - habe ich unverhofft wieder eine neue Kollegin bekommen. Es gab eine Umstrukturierung bis Sommer 2015, alledings sind die ganzen Informationen so sehr schwammig, dass wir uns alle Gedanken machen, wie das jetzt zukünftig läuft.

Diese Entscheidung wird mein Jahr 2015 natürlich immens prägen, denn danach richtet sich meine Zukunft. Selbst wenn es wieder heißen würde, dass ich eine neue Kollegin bekomme, so muss ich doch wieder für mind. 4 Wochen von 7 bis mitunter 18 Uhr auf Arbeit sein, da ich sie nicht allein lassen könnte.

Wir freuen uns also, dass zumindest die nächsten 6 Wochen unter guten Sternen stehen und ich es allgemein von der Arbeit und meiner Freizeiteinteilung definitiv schaffen könnte. Ich werkele dann also mal an meiner Teilnahme-Mail und morgen geht es dann ans Vorbereiten und Ausdrucken der Wochenpläne - nebenbei nasche ich übrigens grad Erdnussflips, es muss sich ja auch schließlich lohnen nicht wahr xD Oh man...